Montag, 24. Juli 2017

Schwarze Pimmel für Deutschland...

von Thomas Heck...

Um den Hochtechnologiestandort Deutschland zu pushen, ließen sich Politiker mit wissendem Blick an Elektronenmikroskopen oder in export-weltmännischer Pose bei der Besichtigung von Hochtechnologie-Unternehmen fotografieren. Das war früher. Doch alles hat seine Zeit. Heute geht es richtig zur Sache. Heute steht ein SPD Bürgerschaftspräsident an der Produktionsstraße von "Gummi-Pimmeln" - in schwarz, prüft die Qualität, fühlt die Haut, begutachtet das Design mit fachkundigem Blick, lässt den Blick bewundert, fast neidisch über das geschwungene Gemächt gleiten. Wäre das was für die Ehefrau?

Besser kann man den Niedergang der politischen Klasse, der Gesellschaft in Deutschland kaum bebildern. Besser kann man den Niedergang Deutschlands nicht bildhaft darstellen. Sind das die Bilder, die der SPD-Kanzlerkandidat MartinSchulz so dringend benötigt? Endlich ein Thema, welches die Kanzlerin nicht übernehmen kann. Weiß doch niemand, wie viel Gummipimmel in welcher Größe auch immer sie ihr eigen nennt.


Die Bremische Bürgerschaft lässt hörbar stolz verlautbaren:


Als „bremische Kombination aus Kreativität, Design und Ingenieurswissen, die Spaß macht“, nannte Christian Weber seine Eindrücke während seines jüngsten Firmenbesuchs, der ihn in die Bremer Fun Factory führte. Um den Bürgerschaftspräsidenten herum Regale voller Dildos und Vibratoren. Fun Factory mit 150 Beschäftigten gehört zu den größten europäischen Herstellern von Sexspielzeug. Die Chefs, einer davon Dirk Bauer, starteten vor 21 Jahren mit 50 Mark in der Tasche, kneteten das erste Liebeszubehör in ihrer Studentenbude. Heute fabrizieren sie in Präzisionsarbeit, 3.500 Stück pro Tag, „Made in Bremen“ für den Weltmarkt. Bauer erzählt dem Präsidenten von seiner Vision: Erotik in die Mitte der Gesellschaft zurückzuholen. Ein bisschen wie damals, in den 80er Jahren, als eine Erika Berger die Deutschen über Zeitungen und TV regelmäßig mit Sex-Tipps erfreute: Und die Neue Deutsche Welle trällerte; „Ich will Spaß.“ 



Wie die faschistische Antifa in Berlin Juden bedroht...

von Thomas Heck...

Über den tiefen Antisemitismus von Links haben wir hier schon oft berichtet. In Berlin haben jetzt Juden in Bezirken mit hohem Antifa-Anteil ein Problem, werden massiv bedroht. Ein von zwei jungen Israelis betriebener Buchladen muss schließen, weil er von der Antifa bedroht wird. Weil diese wie 1933 ihren Bezirk judenrein halten wollen. Doch was sind die Hintergründe? Es ist kompliziert. Es ist widerlich.

Amir ist einer der beiden jungen Männer, die das Topics betreiben, einen Konzeptbuchladen in der Berliner Weserstraße. Wer Neukölln ein bisschen kennt, der weiß, dass die Gentrifizierung hier fortschreitet wie kaum woanders; es wird schon langsam anstrengend, hier zu wohnen, überall Hipster, Touristen. An der Ecke Wildenbruchstraße liegt das „K-Fetisch“, ein linkes Café. Die Gegend ist auch stark von der Antifa geprägt, und zwar tendenziell von Antideutschen, also eher von jenen Teilen der radikalen Linken, die sich Israel verbunden fühlen. Das ist eine der merkwürdigen Pointen in dieser Geschichte.


Die Antifa hat das Topics nämlich bedroht. Heute ist der letzte Tag, an dem der Buchladen geöffnet hat. Das Topics schließt nicht freiwillig. Und weil die beiden jungen Männer, Amir und Doron, die das Topics vier Jahre lang betrieben haben, Juden sind, haben sie über Facebook zur Shiva aufgerufen; man soll vorbeikommen und mit ihnen Trauer sitzen. Shiva mit Bier und ein paar Joints; die Bücher sind runtergesetzt, fünfzig Prozent.

Die kurze Version geht so: Ein Konzeptbuchladen, den zwei junge Israelis betreiben, macht dicht, weil er Anfeindungen von der Antifa ausgesetzt ist. Weil er finanzielle Einbußen hat, die er nicht mehr auffangen kann. Und wohl auch, weil die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Die Besitzer des Topics wurden, vor allem im Internet, monatelang bedroht, beschimpft und in die Nähe von Nazis gerückt.

Das alles muss man erst einmal wirken lassen: Die Enkel von Holocaustüberlebenden werden in Berlin von wild gewordenen Antideutschen vertrieben. Man muss diese historische Ironie aber auch gleich wieder ein wenig vergessen, denn die Wahrheit ist eben noch komplizierter und irgendwie fast schlimmer. 

Es geht hier, zumindest auf der Ebene der bewussten Motivationen, nicht um Antisemitismus, es geht noch nicht einmal um Israel. Es geht um eine bestimmte Art von Freigeistigkeit, die offenbar immer weniger geduldet wird. Der Grund für die Anfeindungen ist nämlich der, dass Amir und Doron zusammen mit einem amerikanischen Freund eine Veranstaltung planten, bei der sie das Werk des italienischen Kulturphilosophen Julius Evola diskutieren wollten, eines Futuristen und Dadaisten, der auch Esoteriker und Rassenmetaphysiker war; eine faschistische Figur, zweifelsohne, aber das scheint gerade das Interessante am Topics gewesen zu sein: die Offenheit und die Lust daran, Abgründe auszuloten. Sie sind auf Evola gekommen, weil Steve Bannon, der Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, ihn als Inspiration genannt hat; sie interessieren sich für das Denken der Alt-Right, der neuen amerikanischen Rechten.

Amir und Doron, dem das Topics gehört und der sehr übernächtigt aussieht – seine Frau ist gerade in Israel, er alleine mit seinen zwei Töchtern –, haben zusammen Philosophie und Literatur studiert. Ihr Geschäft heißt Topics, weil die Bücher in den Regalen nach Themen geordnet sind. In kleinen Boxen steht immer ein blaues Buch, auf welches das jeweilige Thema gedruckt ist: Zum Beispiel „Postmoderne Western“, „Brotherhood“, „Russisch“, „Dronen und dunkle Geographie“, „Suizidale Schriftsteller“ – und „Faschisten“. Das Topics ist sehr klein, nur ein Galerieraum zur Straße hin, wie es sie dutzendfach in Neukölln gibt. Aber man merkt sofort, dass das hier nicht Mainstream ist, sondern dass sich hier Leute wirklich etwas Gutes ausgedacht haben.

Amir schrieb in seinem Aufruf auf Facebook, man müsse die intellektuellen Wurzeln des Faschismus doch verstehen, um ihn zu vermeiden. Aber nachdem sie das Event angekündigt hatten, hatte das Topics keine Ruhe mehr. Die Antifa löste einen Shitstorm im Internet aus, es kamen keine Kunden mehr, Doron kann den Laden nicht mehr finanzieren. Amir lenkt immer wieder ein, er sagt, er wolle nicht sagen, dass es Boykottaufrufe gegeben habe, es seien eben einfach zu wenige Kunden gewesen in letzter Zeit.


Amir und Doron wollen jedenfalls nicht mehr; sie haben sich entschieden, aufzugeben. Die beiden sind natürlich weit davon entfernt, rechts zu sein, der Vorwurf ist völlig abwegig. Man hat das Gefühl, sich mit Leuten zu unterhalten, die nach dem suchen, was intellektuell stimulierend ist, und die nicht in den langweiligen Bahnen vorgeformten Diskurshipstertums bleiben, das leider vielfach das weltanschauliche Milieu junger, linker Akademiker ausmacht. Mit Leuten, die nachdenken, neugierig sind, offen, radikal, die sich für die moralische Ambivalenz interessieren, und für das Dunkle.

Auf der Facebookseite des Topics steht jetzt noch ein selbstironischer kleiner Aufruf: Im August habe das Topics seine „Altright“-Türen noch ein wenig geöffnet, ohne Bücherverkaufen, nur so, als Treffpunkt. Man sei herzlich willkommen, im August, dem neoliberalsten aller Monate, einmal vorbeizukommen.

Sonntag, 23. Juli 2017

Nachrichten besser nicht im Klassik-Radio hören...

von Thomas Heck...

An manchen Tagen höre ich im Auto Klassik-Radio, es entspannt mich, wenn an schlechten Tagen die Nachrichten einen ins Bodenlose ziehen wollen. Problematisch wird es nur, wenn auch das Klassik-Radio Nachrichten aus Jerusalem verfälscht und in den falschen Kontext stellt. Oder, wie man heute sagt, FakeNews verbreitet.
"In Jerusalem hat es heute wieder Zusammenstöße zwischen der israelischen Polizei und palästinensischen Gläubigen gegeben.Auslöser der Krawalle war die Einführung von Zugangskontrollen zum Tempelberg durch die Israelis..."

Nein, Auslöser war der hinterhältige Mord an zwei israelischen Polizisten von Palästinensern, die zu diesem Zwecke Waffen in der so heiligen Al-Aksa-Moschee. Und so lange die öeffentlich-rechtlichen Medien von ARD, ZDF, den etlichen überbezahlten Landesfunkanstalten, unzähligen Radiosendern lügen und betrügen, so lange darf man sich nicht wundern, wenn der Judenhass auch auf normale Teile der Bevölkerung übertragen wird.

Der mörderische Hass der Palästinenser...

von Thomas Heck...

Nach dem heimtückischen Mord an zwei Polizisten haben die israelische Behörden Scanner am Zugang zum Tempelberg aufgestellt, um den Schmuggel von Waffen zu unterbinden. Unter fadenscheinigen Begründungen lehnt die Palästinensische Autonomiebehörde diese Kontrollen ab. Sie entweihen angeblich die heiligen Stätten, muslimische Gebete werden angeblich nicht gehört. Dann muss Allah sich die Ohren waschen. So heilig sind die Moscheen auf dem Tempelberg, dass man nicht davor zurückschreckt, dorthin Waffen zu verbringen und Anschläge vorzubereiten. So heilig, dass Jerusalem im Koran nicht ein einziges Mal Erwähnung findet. Hier geht es nicht um den Glauben, hier geht es um eine Möglichkeit, Krieg gegen Israel zu führen, nicht mehr und nicht weniger.


Die EU, die diese Mörder und ihre Familien mit Renten finanziert und so für diesen Terror verantwortlich ist, beeilt sich, "beide Seiten" aufzufordern, nicht weiter zu eskalieren. Ja, Sie haben richtig gelesen, beide Seiten werden aufgefordert. Für die öffentlich-rechtlichen Medien sind die Bilder aus Jerusalem wieder dramatisch genug, um Erwähnung zu finden.

Nach dem 3 Israelis in Judäa in ihrem Haus mit Messerstichen geschlachtet wurden, wird der Täter, der nun in einem israelischen Krankenhaus behandelt wird, als Held gefeiert und verehrt. Sein Name wird künftig palästinensische Kindergärten und Schulen schmücken. Den Palästinensern geht es nicht im Frieden, es geht ihnen auschließlich um Hass.

Jetzt will sich auch noch die UNO um Deeskalation bemühen, auf Antrag Schwedens, Frankreichs und Ägyptens. Gutes ist auch davon nichts zu erwarten. Israel ist nicht ernsthaft in seiner Existenz bedroht. Die Sicherheit seiner Bürger sehr wohl. Und im Gegensatz zu unserer Regierung, ist der israelischen Regierung die Sicherheit seiner Bürger sehr wichtig. Es ist schon bezeichnet, wenn Maßnahmen zur Erlangung von Sicherheit hier in Deutschland als Provokation empfunden werden. Das ist so, als würden Pyromanen die Installation von Rauchmeldern und Sprinkleranlagen als Provokation verurteilen und ablehnen.

Auch diese Episode des israelisch-arabischen  Konflikts wird vorübergehen. Was bleiben wird, ist der Hasse der Palästinenser und die Wachsamkeit des israelischen Militärs, dringend weiterhin geboten, um den Mord an seinen Bürger zu verhindern. Egal, was der Rest der Welt sagt.

Samstag, 22. Juli 2017

EU: "Die Pommes bekommen wir auch noch gerade..."

von Thomas Heck...

Anstatt sich um die wichtigen Probleme in Europa zu kümmern, führt die EU mehr und mehr Scheingefechte, zündet Nebelkerzen. Anstatt die Flüchtlingsproblematik mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen, wird der Export von Schlauchbooten eingeschränkt. Wir hatten hierüber berichtet. Wenn man ein Europaparlament schafft, muss man den hochbezahlten Abgeordneten aber auch was zu tun geben. Nachdem der Krümmungsgrad der Gurke reguliert wurde, sind nun die Pommes dran.

Goldgelb dürfen die Pommes sein, nicht dunkler. Die EU hat gesundheitsfördernde Regeln für Lebensmittelhersteller erarbeitet, darunter Kochanweisungen. Die Gastronomie spricht von “irrwitzigen Forderungen“. Die EU wehrt sich. Krebserzeugendes Acrylamid in Lebensmitteln wie Pommes, Chips oder Knäckebrot soll mit neuen EU-Regeln von 2019 an so weit wie möglich reduziert werden. Experten der EU-Länder billigten am Mittwoch einen Entwurf der EU-Kommission mit Vorgaben für Lebensmittelhersteller, Restaurants und Backstuben. Verbrauchergruppen sehen dies als wichtigen Schritt zum Gesundheitsschutz. Die Gastronomie warnt indes vor „EU-Regelungswut“.


Acrylamid entsteht beim Rösten, Backen, Braten oder Frittieren vor allem bei besonders stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln und Mehl sowie Kaffee. In Tierversuchen wurde ein erhöhtes Krebsrisiko durch den Stoff nachgewiesen. Ziel der neuen EU-Regeln ist es, beim Garen möglichst wenig Acrylamid entstehen zu lassen.




„Heute haben wir einen wichtigen Schritt zum Schutz von Gesundheit und Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger getan“, sagte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis. Die neue Verordnung werde dazu beitragen, den Acrylamid-Gehalt zu senken. Gleichzeitig werde sie Verbraucher darauf aufmerksam machen, auch beim Kochen zu Hause die Entstehung des Stoffs zu vermeiden. Warum nicht gleich Zigaretten und Alkohol verbieten?

Am Donnerstag-Nachmittag reagierte die EU-Kommission auf die Berichterstattung und wies darauf hin, dass sie „weder Pommes noch gerösteten Kaffee“ verbieten wolle. „Auch das besonders in Deutschland beliebte Pumpernickel und jedes andere Brot mit einem dunklen Teig dürfen selbstverständlich dunkel bleiben.“ Die Kommission habe nicht die Absicht, Pommes jeglicher Art zu verbieten oder die Art und Weise der Zubereitung zu verändern. Es sei jedoch nachgewiesen, dass Kartoffelprodukte, Getreideprodukte und Kaffee bei zu großer Hitze besonders hohe Werte von Acrylamid aufweisen.



Vorgabe von stärkearmen Kartoffelsorten

Die neuen Regeln richten sich in erster Linie an professionelle Lebensmittelhersteller und -verarbeiter. So wird zum Beispiel vorgegeben, Kartoffelsorten mit wenig Stärke zu verwenden und Pommes vor dem Frittieren einzuweichen oder zu blanchieren, um die Stärke auszuwaschen. Zudem sollen die Hitze beim Garen auf das Nötigste begrenzt und die Waren so wenig wie möglich gebräunt werden. Bräunungstabellen sollen einen Anhaltspunkt geben.

Doch werden die Hersteller vorgefertigter Waren auch zur Information des Endverbrauchers verpflichtet. Bei Ofen-Fritten soll zum Beispiel genau angegeben werden, bei welcher Temperatur sie fertig gebacken werden sollen und dass sie nur bis zu einer „goldgelben Farbe“ gegart und alle zehn Minuten gewendet werden sollen.

„Irrwitzige Forderung“


Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband nannte die Verordnung unverhältnismäßig, überflüssig und bürokratisch. Statt Betriebe mit Auflagen zu überziehen, sollte die Öffentlichkeit aufgeklärt werden, forderte der Verband. „Die irrwitzige Forderung nach einer ‚Pommes-Ampel‘ ist sicher nicht geeignet, der um sich greifenden EU-Skepsis entgegenzuwirken.“

Der europäische Verbraucherverband BEUC wertete die EU-Maßnahmen als wichtigen ersten Schritt. Doch dringt er auf verbindliche Grenzwerte für Acrylamid in bestimmten Lebensmitteln. EU-Kommissar Andriukaitis sagte zu, diesen Vorschlag zu verfolgen.

Nach der Entscheidung vom Mittwoch folgt nun eine dreimonatige Einspruchsfrist, bevor die EU-Kommission die Vorlage endgültig annimmt. Das Inkrafttreten ist für Frühjahr 2019 geplant.