Montag, 9. Februar 2015

Gabriele Krone-Schmalz - Putins Zäpfchen

von Thomas Heck...

Bei Günter Jauch gestern Abend kam die prominenteste deutsche Putin-Versteherin zu Wort, Gabriele Krone-Schmalz, die mit der markanten aerodynamischen Frisur. Zeit, sich mit dieser Dame einmal näher zu beschäftigen.

Frau Krone-Schmalz studierte osteuropäische Geschichte und war von 1987 bis 1992 ARD-Korrespondentin in Moskau, wo sie wohl ihre Unschuld an Wladimir Putin verlor, anders ist ihre unkritische Bewunderung für Putins Russland schwer zu erklären, ein Russland, wo Schwule zunehmend diskriminiert werden, die Pressefreiheit stetig den Bach runtergeht und welches die Sicherheitsarchitektur Europas durch Putins Krim-Abenteuer und zunehmend offenen Krieg gegen die Ukraine zum Einstürzen gebracht hat.

Sie schrieb mehrere Bücher über Russland und ist Mitglied im Lenkungsausschuss des Petersburger Dialogs. Äußerlich tritt sie als unabhängige Journalistin auf, doch dem ist bei weitem nicht so. Gabriele Krone-Schmalz war in der Vergangenheit schon häufiger als Rednerin und Moderatorin für kremlnahe Unternehmen tätig war. 


Erstmals war sie deswegen schon 2006 in die Kritik geraten. Der Buchautor Jürgen Roth hatte ihr damals vorgeworfen, Abhängigkeitsverhältnisse verschleiern zu wollen.

„Man kann sich nicht von Unternehmen, die von Geschäften mit dem Kreml profitieren, bezahlen lassen, das verschweigen und dann als unabhängige Journalistin auftreten“, so Roth.

Konkret ging es damals unter anderem um einen Vortrag für eine Gasprom-Tochter. Krone-Schmalz erwiderte damals: „Hier geht es um gezielte Rufschädigung. Ich richte meine Vorträge nie nach der Klientel oder dem Interesse des Veranstalters aus.“ 

Eine bezahlte Tätigkeit für russische Staatsunternehmen und deren Tochtergesellschaften dementierte sie allerdings nicht.  Es würde auch nicht verwundern, würde sie direkt vom Kreml bezahlt werden. Und genauso gehörte sich das gestern auch an. Sie war ein Grund mehr umzuschalten. Putintrolle gibt es genug, noch mehr Putinzäpfchen bedarf es nicht, schon gar nicht öffentlich-rechtlich bezahlt.

Samstag, 7. Februar 2015

Ein "Brandanschlag" als Israelkritik

von Alex Feuerherdt...


Es ist Montag und ein lauer Sommerabend, als sich Ende Juli 2014 der 24-jährige Mohamad E. und der sechs Jahre jüngere Mohammad A. in der nordrhein-westfälischen Stadt Wuppertal zusammenfinden, um gemeinsam das islamische Zuckerfest zu feiern, das im Anschluss an den Fastenmonat Ramadan stattfindet. Die beiden aus dem Westjordanland stammenden Palästinenser rauchen Joints und nehmen große Mengen Bier und Wodka zu sich, bevor sie beschließen, den 29 Jahre alten, in Gaza geborenen Ismail A. zu treffen, der ebenfalls bereits alkoholisiert ist. Gemeinsam trinken sie weiter und schmieden einen Plan.



Zu vorgerückter Stunde suchen die drei eine Tankstelle auf, um Benzin zu kaufen, und gehen anschließend in die Wohnung von Mohammad A. Dort bauen sie insgesamt sechs Brandsätze und ziehen damit zur Wuppertaler Synagoge, auf die einige Tage zuvor jemand »Free Palestine« gesprüht hat. Drei Molotowcocktails treffen den Eingangsbereich und eine Wand des jüdischen Gotteshauses, die anderen drei landen auf dem Boden vor dem Gebäude. Weil die Lunte schnell erlischt, hält sich der Schaden in Grenzen. Mohammad A. und Ismail A. entfernen sich rasch vom Tatort, Mohamad E. dagegen bleibt und filmt noch den Feuerwehreinsatz mit seinem Smartphone.

So jedenfalls sagen es die drei Männer am ersten Prozesstag im Januar aus, nachdem sie während ihrer Untersuchungshaft eine Tatbeteiligung noch bestritten haben. »Ich habe einen Fehler gegenüber der jüdischen Gemeinde begangen«, gibt sich Mohamad E. vor Gericht reumütig. Er habe niemanden schädigen und die Synagoge nicht in Brand setzen, sondern »nur die Aufmerksamkeit auf den Krieg lenken« wollen, auf den zwischen Israel und der Hamas im vergangenen Sommer nämlich. 

Auch die anderen beiden geben das als ihren Beweggrund an. »Ich habe wirklich kein Problem mit den Juden«, sagt Mohammad A. Die Frage des Richters, warum er dann Brandsätze auf die Synagoge geworfen habe, lässt er unbeantwortet.

Die Aktivitäten der jüdischen Gemeinde Wuppertal sind nach dem Anschlag erst einmal zum Erliegen gekommen, zu schockiert sind die Gemeindemitglieder gewesen. Nicht wenige haben befürchtet, in Schwierigkeiten zu geraten, wenn sie sich als Juden zu erkennen geben. Den Prozess gegen die Palästinenser haben viele aus der Gemeinde verfolgt, auch ihr Vorsitzender Leonid Goldberg. Die Aussage der Angeklagten, sie hätten nichts gegen Juden, sondern bloß auf den Krieg im Gazastreifen aufmerksam machen wollen, kann er nicht glauben. »Wir hören Lügen über Lügen«, sagt er, und: »Aufmerksamkeit für den Krieg hatten wir genug im Juli.« Das Motiv für den Brandanschlag sei »purer Antisemitismus« gewesen.

Nun hat das Amtsgericht Wuppertal das Urteil gesprochen: Alle drei Männer kommen mit Bewährungsstrafen davon. 

Mohamad E. und Ismail A. sind wegen versuchter schwerer Brandstiftung zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden, Mohammad A. erhält nach dem Jugendstrafrecht eine Bewährungsstrafe ohne genaues Strafmaß. Zudem muss jeder Verurteilte 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Die Staatsanwaltschaft hatte auf Haftstrafen ohne Bewährung plädiert. 

Das Gericht glaubte der Beteuerung der Angeklagten, sie hätten keine Menschen gefährden wollen. Zur Tatzeit hatte sich niemand in der Synagoge aufgehalten.

Der Richter hielt aber noch etwas fest: Zwar wiege die besondere Rücksichtslosigkeit gegenüber der jüdischen Gemeinde und die spezielle Symbolkraft des Brandanschlags schwer, zumal die Gemeinde schon Zeiten brennender Synagogen erlebt habe. Dennoch gebe es keinerlei Anhaltspunkte für eine antisemitische Tat. Diese Einschätzung muss zutiefst befremden, weil sie völlig abwegig ist. Welche Motivation, wenn nicht eine judenfeindliche, soll jemand sonst haben, der seinen Hass auf Israel an einer jüdischen Einrichtung ausagiert? Welche Motivation, wenn nicht eine judenfeindliche, soll jemand überhaupt haben, der Molotowcocktails auf eine Synagoge wirft?

Oder muss man am Ende ein autochthoner Neonazi sein, damit das Gericht eine antisemitische Intention erkennt? Der Kölner Künstler Gerd Buurmann hat die Absurdität dieses Punkts auf seinem Blog durch eine Parallelisierung noch deutlicher zu machen versucht. Wenn die Rechtsextremisten der »Hooligans Gegen Salafisten« von dem Wuppertaler Urteil erführen, so Buurmann, dann hätten die Moscheen in Deutschland »ein ganz großes Problem«. Denn: »Von nun an kann jeder Hooligan Brandanschläge auf Moscheen [verüben] mit der Begründung, die Politik im Iran gefalle ihm nicht. Anhaltspunkte für eine muslimfeindliche Tat wird das Amtsgericht in Wuppertal jedenfalls nicht feststellen können.«

Die Brandstifter sind zwar verurteilt worden, aber sowohl die vergleichsweise milden Strafen für sie als auch und vor allem der Freispruch in Sachen Antisemitismus hinterlassen einen überaus schalen Beigeschmack. Denn das Wuppertaler Urteil besagt, dass ein Anschlag auf eine Synagoge nicht zwangsläufig ein Ausdruck des Hasses auf Juden sein muss, sondern durchaus eine Form von »Israelkritik« sein kann, die lediglich hinsichtlich der Form überzogen ist, nicht aber in Bezug auf den Inhalt. Das ist irrsinnig, das ist übel – und es spiegelt exakt jenen gesellschaftlichen Konsens wider, den es im Sommer 2014 in Deutschland über die gewalttätigen antiisraelischen Ausschreitungen gab. 

Was in diesem Kontext die schlechteste Nachricht ist.

erschien auf der Achse des Guten


Freitag, 6. Februar 2015

Backpfeifen vom Papst

von Thomas Heck...

Immer wenn man meint, man könne mit der katholischen Kirche seinen Frieden schließen und den katholischen Mann einen guten Mann sein lassen, kann man gleichzeitig darauf wetten, dass es irgendein Rockträger dieser Zunft schafft, alles wieder einzureißen. Was ich beim Islam schon lange aufgegeben habe, muss ich bei der katholischen Kirche wohl noch lernen.

So haben es katholische Priester für weise und religionskonform befunden, ihren homosexuellen und pädophilen Neigungen nachzugehen und junge Ministranten zu mißbrauchen. Ein Pfarrer in England sagte sogar, es sei ihm nicht bewusst gewesen, dass es nicht erlaubt sei, kleinen Kindern Gegenstände oder sein eigenes Geschlecht in deren Körperöffnung zu versenken. Auch ich weiß, dass es nur Einzelfälle sind und die große Mehrheit der katholischen Priester einen guten und wertvollen Job leisten. Wenn sich aber der oberste Hirte zu Fragen alternativer Erziehungsformen äußert, wird es Zeit aufzustehen.


So findet der Papst das Schlagen von Kinder in Ordnung, sofern sie dabei ihre Würde behalten. Dazu erzählte der Papst eine Anekdote: "Einmal habe ich einen Vater bei einem Treffen mit Ehepaaren sagen hören: 'Ich muss manchmal meine Kinder ein bisschen schlagen, aber nie ins Gesicht, um sie nicht zu demütigen'." "Wie schön!", erklärte Franziskus. "Er weiß um den Sinn der Würde. Er muss sie bestrafen, aber tut es gerecht und geht dann weiter." Wenn Backpfeifen, aber bitte mit Würde.

In rund 39 Ländern ist die Prügelstrafe in jeglicher Form verboten. Zu diesen Staaten zählen Deutschland, Schweden, der Südsudan und Turkmenistan. Und so sollte es sein. Heute muss noch der "andere Kulturkreis", dem Papst Franziskus angeblich angehört, herhalten, so Radio Vatican. Ich dachte, Nächstenliebe sei kulturkreisübergreifend. Andere rätseln über die Hintergründe seiner Worte und seine mögliche Deutung. Das nächste verprügelte Kind kann sich glücklich schätzen, dass seine Prügel unter den Augen der Kirche stattfindet, die prügelnde Hand des Vaters oder der Mutter als der verlängerte Arm des Papstes. Amen, und später will es wieder keiner gewesen sein.

Und bei mir bleibt ein fader Beigeschmack, wenn mir Männer, die Kleider in violett oder brutal-rosa tragen, noch nie Sex hatten, außer mit sich selber oder Kindern, noch nie verheiratet waren und auch sonst keinerlei Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht haben (sollten), mit Moral kommen und dem Bürger erklären wollen, wie Partnerschaft, Sex und Kindererziehung funktionieren, um sich so ungerechtfertigt als moralische Instanz aufzuspielen. Dass steht denen nicht zu und wir haben es nicht verdient.


Donnerstag, 5. Februar 2015

Die Armee der Bekloppten

von Thomas Heck...

Was ist bloss mit unserer Bundeswehr los? Sie ist am Ende. Doch weder der IS oder Rote Armee hat uns das Genick gebrochen. Der Feind ist viel hinterhältiger, boshafter, perfider. Er erscheint der Armee heute in Gestalt der Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles und ihrer neuen Arbeitsstättenverordnung.

Um den Gesundheitsschutz von Arbeitnehmern zu verbessern, soll das bisherige Regelwerk nach den Wünschen von Frau Nahles gründlich überarbeitet werden. Setzt sich die SPD-Politikerin damit durch, sind Arbeitgeber künftig mit einem neuen Wust an Bürokratie konfrontiert. Denn ihre Pläne gipfeln in Vorgaben wie, dass Archive und Abstellräume mindestens 17 Grad Celsius warm sein sollten oder Teeküchen immer ein Fenster haben müssen.

Das Kuriose daran ist, dass für die Bundeswehr die Arbeitsstättenverordnung genauso bindend ist, auch in den Gefechtsfahrzeugen.

"Im Innenraum des Schützenpanzers Puma müssen nach Maßgabe der Arbeitsstättenverordnung so gute Klimabedingungen herrschen, dass selbst für hochschwangere Soldatinnen die Beförderung bei einem Gefechtseinsatz noch möglich ist."


Sie sehen hier einen hochschwangeren Schützentrupp im Schützenpanzer Puma auf dem Weg zur Entbindung. 

Die Wahrheit stirbt beim ZDF in der ersten Reihe

von Thomas Heck...

Maybrit Illner schaue ich schon seit Jahren nicht mehr. Und ich weiß auch warum. Seichtes Geseiere einer überforderten, überbezahlten und inkompeten Moderatorin und immer wiederkehrende und meist langweilige Gäste. Heute mit den Gästen Uschi von der Leyen, und den Putinvasallen Katja Kipping und Matthias Platzeck. Das Thema "Russland gegen den Westen - Europas Frieden in Gefahr".

Im Teaser auf Facebook rückt das ZDF schon eher mit seiner Intention heraus, mit seiner wahren Absicht und der Botschaft, die dem noch seichteren Publikum transportiert werden soll.

Die Amerikaner überlegen Waffen in die Ukraine zu liefern. Bringt das den Frieden in Europa in Gefahr? 


Wie man in zwei Sätzen die Wahrheit so verdrehen kann... das geht wohl nur im öffentlich-rechtlichen Bereich. Und das ZDF ist darin virtuos, ein Meister geradezu.

Und da weiß ich jetzt schon, dass es sich nicht lohnt, diese Sendung anzuschauen. Ich gehe ins Bett. Gute Nacht.