Dienstag, 12. Dezember 2017

Islam, Linke, Nazis... im Kampf gegen Israel vereint...

von Thomas Heck...

Was für eine unheilige Allianz, die sich da gebildet hat. Da paart sich muslimischer Hass auf Juden und auf Israel mit dem traditionellen deutschen Antisemitismus von Nazis, aber auch ganz stark von links, der sich auf die Ablehnung Israels und die Unterstützung des palästinensischen Widerstands begründet. Und wenn die Kanzlerin den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland beklagt, ist das eben nur die halbe Wahrheit.

Als Jude in Deutschland würde ich mir heute genau überlegen, ob ich bei Bedarf wirklich die Berliner Polizei rufen muss. Ggf. müsste ich beim Telefon-Service 110 beantragen, bitte einen nicht-muslimischen Kollegen zu entsenden oder vorher Israelfahne und Mesusa im Schrank zu verstecken und die Kippa abzulegen. Es hat schon einen Grund, warum Israel sich nicht nur auf deutsche Sicherheitskräfte verlässt, sondern zum Schutze seiner Botschaft, von Synagogen und jüdischen Schulen und Kindergärten eigens Sicherheitspersonal aus Israel einfliegen lässt. Es sagt schon viel über den Zustand einer Gesellschaft aus, wenn jüdische Schulen und Kindergärten bewacht werden müssen. Eine Schande.


Heute beginnt das Chanukka-Fest, in Berlin traditionell mit dem Entzünden der ersten Kerze um 18.30 Uhr auf dem Paris Platz vor dem Brandenburger Tor. Wenn, ja wenn es der Berliner Polizei gelungen sein wird, zu diesem Zeitpunkt den judenhassenden arabischen Pöbel vertrieben zu haben, der sich ebenfalls heute ab 16 Uhr dort versammeln und unter den Augen der Polizei sein schändliches Werk fortsetzen wird, eine Melange aus Verbrennen israelischer Fahnen und skandieren judenfeindlicher Parolen. Lippenbekenntnisse und Verurteilungen dieser Vorfälle durch Politiker kann man getrost abhaken, wenn gleichzeitig hochoffiziell antiisraelische Politik betrieben und palästinensischer Terror finanziert wird. Insofern hat auch hier die palästinensische Propaganda funktioniert, die es geschafft hat, die Opferrolle der Araber trotz blutrünstigem Terror, auch gegen den Westen, in den Köpfen naiver Politiker zu implantieren.

Die WELT hat sich hierzu überraschend klar positioniert,  überraschend deshalb, weil gerade die WELT bei ihrer Nahost-Berichterstattung die gleichen Klischees. So schreibt die WELT: Zum deutschen Judenhass gesellt sich seit Jahren jener der muslimischen Zuwanderer. Der Rechtsstaat muss entschiedener vorgehen bei entsprechenden Demonstrationen und Hetze im Internet. 

Natürlich gibt es auch einen sehr deutschen, migrationsfreien Antisemitismus, der von vorgestrigen AfD-Rändern genauso bedient wird wie von kaviarlinken Verlegern oder Politikern der Linken. Oft nur leicht garniert als Kritik an Israel oder dem schlümmen Bibi Netanjahu, hat sich allen Aufklärungs- und Staatsräsongründen zum Trotz der rotbraune Tümpel eher vergrößert als verkleinert.

Ebenso bitter ist der urwüchsige, naive Antisemitismus der Muslime, die mit dem Verbrennen von Israel-Fahnen am Brandenburger Tor, widerwärtigen Entgleisungen auf Facebook und dem Schüren von Angst auf Berliner Straßen die Politik – spät – auf den Plan gerufen haben.

Die Blutspur des deutschen Antisemitismus reicht von den Hep-Hep-Unruhen über den Zivilisationsbruch der Nazis bis zu den antisemitischen Anschlägen von Linksradikalen in den späten 60er-Jahren.

Mit der Migration Zigtausender Flüchtlinge aus dem Mittleren und Nahen Osten erhält das antisemitische Ressentiment neue, wuchtige Resonanzräume. Keine Woche vergeht, in der nicht Kippa tragende Juden in Großstädten beschimpft, bespuckt, getreten und gedemütigt werden. „Jude“ als Schimpfwort ist in Schulen gäriger Problemkieze „normal“ geworden.

Kinder mit jüdischen Wurzeln leugnen diese, oder sie müssen nach quälenden Mobbing-Prozessen die Schule wechseln. Zum Teil makaber relativiert durch Lehrer und Elternsprecher, welche die Lage im Nahen Osten mitverantwortlich machen.

Die Paternalisierung der Migranten führt zu einer gefährlichen Toleranz gegenüber diesen Entwicklungen. Wer hierherkommt, darf keine Zukunft haben, wenn er Juden und Israel hasst und diesen Hass ausleben will. Der Rechtsstaat muss entschiedener vorgehen bei Demonstrationen, aber auch bei Hetze im Internet gegen die Verursacher dieser widerwärtigen Propaganda.

Und dass großmündige B-Klasse-Musiker mit Integrationspreisen ausgezeichnet werden, die ein ausgelöschtes Israel in palästinensischen Farben als Profilbild auf Twitter haben, ist ebenso läppisch wie grotesk. Es reicht!

Der Judenhass zu vieler Muslime ist nur das Vorspiel einer stumpfen Ressentimentkultur, die sich am Ende gegen alle freien, pluralistischen Gesellschaften richtet. Das winzige, brillante Israel beschämt immer wieder die kulturell hinterherholpernde arabische Welt.

Im Hass und in der Wut wird davon abgelenkt, wie wenig in den muslimischen Ländern gelingt. Leider. Dieser Neid nimmt auch in Deutschland wüste Formen an. Das ist nicht hinnehmbar.

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