Montag, 31. Juli 2017

Für Tiere lässt Merkel sogar Krebskranke über die Klinge springen...

von Thomas Heck...

Dass Empathie nicht die große Stärke unserer Großen Führerin, Bundeskanzlerin Angela Merkel ist, weiß jeder, der sie schon einmal anläßlich einer der vielen Anschläge in Deutschland emotionslos vorgetragenen Trauerbekundungen  hören oder, noch schlimmer, sehen musste. Reflexartig zuckt immer mein Arm zur bereitliegenden Fernbedienung, um das Bild des Grauens vom Bildschirm zu verbannen, doch egal wie schnell die Reaktion erfolgt, hallt doch ihre blechernde Stimme mit der Semantik und dem Wortschatz einer 5jährigen noch lange nach und verursacht stechende Kopfschmerzen.


Und so verwundert es weniger, dass Merkel gut gelaunt und plötzlich sehr emotional die beiden neuen Pandabären im Berliner Zoo willkommen hieß und dabei den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping in einem ersten Staatsakt für Tiere hofierte, um die neue Freundschaft zu China als Reaktion auf Trumps kalte Schulter zu beschwören. Währenddessen lag die Posse um den krebskranken Liu Xiabo in den letzten Zügen. China ließ ihn nicht ausreisen. Kurze Zeit später verstarb er. 

Als Mensch in Deutschland kann man angesichts der blutigen Spur, die diese Irre im Kanzleramt politisch zu verantworten hat, nur sagen. Panda müsste man sein. So schreibt FOCUS-Autor Zhou Qing über seinen verstorbenen Freund Liu Xiabos:


Ich bin niemand, der seine Gefühle zur Schau stellt. In meinem Leben habe ich nie ein Banner geschwungen, einen Aufkleber getragen – aber am Tag nach Liu Xiaobos Tod ziehe ich ein schlichtes Trauergewand an und dann die Gesichtsmaske mit seinem Konterfei. Ein alter Freund, der Maler Meng Huang, hat sie gemacht.

Es dämmert noch, als ich in die Bahn steige. Unterwegs rufe ich halblaut und wie ein Geisteskranker: „Xiaobo, du hast gesagt, du möchtest nach Deutschland kommen. Nun habe ich dich hergebracht. Sieh, hier sind die Reste der Berliner Mauer, das ist der Zoo, das der Checkpoint Charlie!“ So laufe ich durch die Stadt und denke an sein Vermächtnis.

Mehr Herzlichkeit für Pandabären als für Menschenrechtler?

Ich erinnere mich an den Abend des 8. oder 9. Dezember 2008. Ich befand mich damals in Düren, als Liu anrief. Mit stockender Stimme sagte er, er hätte die „Charta 08“ verfasst und hoffte, ich würde sie unterzeichnen. Ich sagte sofort zu. Dann fügte er hinzu: „Ich mag Deutschland sehr, eines Tages würde ich gern einmal dorthin reisen und mich umsehen.“ Wer hätte gedacht, dass jene wenigen vernünftigen Zeilen die erste Gruppe von Literaten im China der Reform und Öffnung das Leben kosten würde!

Anfang Juli, als Lius Leben langsam erlosch, hegten wir, die wir an ihm hingen, die Hoffnung, Merkel möge beim Besuch von Xi Jinping seine Freilassung offen ansprechen. Ihre Herzlichkeit den Pandabären gegenüber übertraf allerdings bei Weitem ihr Gefühl für Liu Xiaobo, der doch wie sie an Freiheit und Demokratie glaubte! 1936 hatte Hitler auf Druck der internationalen Gemeinschaft den schwer kranken Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky freigelassen. Ihm wurde die Ehre des Preises immerhin als freier Mann zuteil.



Die KP hat bei Liu sogar die Nazis übertroffen

81 Jahre später musste der Friedensnobelpreisträger Liu sein Leben als „Verbrecher“ in einem bewachten Krankenhaus beschließen. Die KP hat in diesem Fall die Nazis übertroffen. Merkel soll Xi, so hieß es, unter vier Augen auf Liu angesprochen haben. Aber in China sagt man: „Hinter dem Rücken eines Menschen gut von ihm reden hat keinen Wert.“

Hat auf dem G20-Gipfel einer der sogenannten Führer der Welt öffentlich nach Liu gefragt? Es gab keinen Hauch von Kritik. Stattdessen lobte US-Präsident Trump, Xi sei ein großer Führer und ein sehr guter Mensch. Die globalisierte Welt glaubt, mit dem Wohlstand werde auch die Demokratie wachsen. Aber Chinas KP hat in den 90er- und frühen 2000er-Jahren dem Westen noch nachgegeben und wichtige politische Gefangene freigelassen.

Westliche Prinzipienlosigkeit trägt Mitschuld an Lius Tod

Jetzt, mit deutlich gewachsener Wirtschaft, bringt sie sie um. Seit dem Ende des Kalten Kriegs sind Geld und Deals zum alleinigen Maßstab geworden! Liu haben nicht nur die chinesischen Kommunisten getötet, denen jegliche Menschlichkeit abgeht, sondern auch kalte westliche Politiker und ihr Mangel an Prinzipien. Das Schreckliche ist, dass dieses gleiche Schicksal auch Chinas Menschenrechtsanwälten, politischen Oppositionellen, Gläubigen droht.

Wer ist der Nächste? Der Priester Hu Shigen oder der Anwalt Zhou Shifeng, beide zu sieben Jahre Haft verurteilt? Der vor zwei Jahren verhaftete Jurist Wang Quanzhang, von dem wir nicht wissen, ob er noch lebt? Oder Lius Witwe Liu Xia, die ohne jede gesetzliche Grundlage unter Hausarrest steht und unter schwersten Depressionen leidet?

Frau Merkel, Sie und andere westliche Führer müssen die Inhumanität offen und laut kritisieren! Es wäre auch eine Ermunterung für die Andersdenkenden in China.

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