Mittwoch, 17. August 2016

Ein Auswanderer erkennt sein Land nicht mehr

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Mit Entsetzen stelle ich fest, dass ich urplötzlich wieder im „entwickelten System des Sozialismus“ angekommen bin. Noch ist es komfortabler und besser ausgestattet, als die DDR. Aber mein Deutschland – darf ich das eigentlich noch schreiben „mein Deutschland“? - ist zu einer Scheindemokratie verkommen, wo ich mir wieder überlegen muss, was ich sage oder hier schreibe. Wo es wieder eine Gedankenpolizei gibt. Wo man Soldaten „Mörder“ und Deutschland ein „mieses Stück Scheiße“ nennt. Wo die „Eliten“ wieder das Volk verachten und ihm zutiefst misstrauen – mit Fug und Recht. Weil das Volk anders denkt, muss es wieder unterdrückt werden. Wieder wird die Wirtschaft von der Ideologie angegriffen und zerstört. Wieder wird das Volksvermögen unter den Herrschenden aufgeteilt und der Rest mit vollen Händen durch diverse ideologische Fenster geworfen. Ob Finanzpolitik, Energiepolitik oder Flüchtlingspolitik – die Herrschenden machen ihre Geschäfte gegen das Volk und ersticken jede Opposition im Keim. Eine Horde von Ideologen hat sich die Demokratie unter den Nagel gerissen.
Das Schlimmste ist, dass ich kein Licht am Ende des Tunnels sehe. Immer wenn ich denke: „Nun muss doch das Offensichtliche eingesehen und eingestanden werden! Nein, mitnichten, es werden neue Lug- und Trugberge aufgetürmt. Und das mit immer mehr Unverschämtheit. Es ist zum depressiv werden – keine nennenswerten Gegenstimmen erheben sich, keine Alternativen zur herrschenden Alternativlosigkeit tun sich auf. Ich fühle mich einsam, isoliert, ausgegrenzt, gemeinsam mit einem ganzen Volk. Das macht mir mehr als Angst. Auch das verhalten dumpf grollende Schweigen dieses Volkes zur sich anbahnenden Misere macht Angst. Sollte die deutsche Gründlichkeit wieder einmal erst zuschlagen, wenn es zu spät ist?

Ich bin ausgewandert. Auch meine Kinder und Enkel sind teilweise schon weg. Ob uns das helfen wird, weiß ich nicht. Mein liebes Deutschland! Was wird aus Dir?

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